Die Geschichte der Musenhöhle

Hundeschicksale

Elektra von der Musenhöhle


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Edith Scholz mit Elektra am 22. Juli 1989

 

Elektra war zwar die kleinste Hündin aus unserem Wurf vom 17.12.1988, aber sie war mit Sicherheit die intelligenteste. Wir hätten sie am liebsten behalten, aber in der Großstadt ist die Haltung von so vielen Hunden sehr problematisch. Wir hatten zu dieser Zeit Robby, Ruschelmieze, Aida, Amneris, Szu, Sonja, Ago, Brangäne, Carmen, Chrysothemis, Despina sowie Euryanthe und Ernani. Das waren also 13 Hunde. Die Nachbarn haben allerdings niemals herausbekommen, wieviele Hunde wir wirklich hatten, denn wir machten unsere täglichen Runden immer nur mit höchstens vier Hunden.

Robby, Ruschelmieze und Aida wohnten im Vorderzimmer rechts neben dem Ladenraum. Szu, Amneris und Despina wohnten im Schlafzimmer hinter dem Seitenflügel-Treppenhaus. Carmen und Chrysothemis wohnten in meinem Tonstudio-Kämmerchen, und der Rest - Ago, Brangäne, Ernani, Elektra, Erda und Euryanthe - wohnte in der Küche. Es war wirklich an der Grenze des Möglichen.

Im Juli 1989 meldete sich dann eine Interessentin bei uns, eine gewisse Edith Scholz aus Kreuzberg. Sie brachte noch eine Freundin als "Sachverständige" mit, die die Hündin begutachten sollte. Aber die Freundin fand keinerlei Mängel. Beide waren von der kleinen Hündin begeistert. Ich machte - wie meist - noch zwei Fotos zur Erinnerung an Hündin und Besitzerin.

>Wir telefonierten am Anfang fast täglich. Elektra gewöhnte sich sehr schnell ein. Frau Scholz ließ Elektra jedoch häufig ohne Leine laufen, was ich jedoch als sehr gefährlich wegen des starken Verkehrs empfand.

Mit der Zeit wurden die Telefongespräche seltener.

Am 17.12.1989 rief ich an, um zu Elektras Geburtstag zu gratulieren. Da erfuhr ich, daß Elektra tot sei. Durch hartnäckiges Nachfragen erfuhr ich schließlich die näheren Umstände: Frau Scholz hatte etwas in einem Laden auf der gegenüberliegenden Straßenseite kaufen wollen und hatte sich mit der Besitzerin des Ladens festgequatscht. Elektra hatte sie mitgenommen, natürlich wieder ohne Leine. Dann kamen andere Kunden. Frau Scholz suchte Elektra, doch die war nicht mehr im Laden. Als sie vor die Ladentür trat, sah sie Elektra auf dem Straßendamm liegen. Sie mußte aus dem Laden geschlüpft sein, als die nachfolgenden Kunden die Tür geöffnet hatten, und sie hatte wohl quer über den stark befahrenen Straßendamm nach Hause laufen wollen.


Wir haben danach nie wieder eine Hündin verkauft.


Elektra mit einer Freundin der Käuferin, 22. Juli 1989

 

 


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